Was ist syste­mi­sches Coaching?

Immer wie­der erhal­te ich die Fra­ge, was ist syste­mi­sches Coa­ching? Dar­auf möch­te ich ant­wor­ten. Es ist so: Kein Mensch lebt iso­liert. Men­schen leben in unter­schied­li­chen Bezie­hun­gen zuein­an­der. Unter Berück­sich­ti­gung aller rele­van­ten System­ebe­nen ein­zel­ner Lebens­be­rei­che wird beim syste­mi­schen Coa­ching res­sour­cen­ori­en­tiert nach­ge­fragt. Dies gilt bei all­täg­li­chen Fra­gen per­sön­li­cher Lebens­füh­rung in beruf­li­chen eben­so wie in pri­va­ten Berei­chen. Durch Fokus­sie­rung und geziel­te Fra­ge­tech­ni­ken wer­den im syste­mi­schen Coa­ching eige­ne Kom­pe­ten­zen sowie Hand­lungs­mög­lich­kei­ten geför­dert. Dies geschieht u.a. durch eine syste­mi­sche Betrach­tungs­wei­se der per­sön­li­chen und beruf­li­chen Ent­wick­lung von Men­schen in ihren jewei­li­gen Arbeits­wel­ten, sozia­len und pri­va­ten Syste­men. Somit geht syste­mi­sches Coa­ching weit über die Anwen­dung erlern­ter Metho­den und Tech­ni­ken hin­aus und setzt  einen umfang­rei­chen Erfah­rungs­hin­ter­grund voraus.

Ein geziel­tes Beraterformat?

Nicht nur! Beim syste­mi­schen Coa­ching han­delt es sich um ein auf­ga­ben­be­zo­ge­nes, res­sour­cen- und lösungs­ori­en­tier­tes Bera­tungs­for­mat für Füh­rungs­kräf­te, Team­lei­tun­gen oder Ein­zel­per­so­nen. Dies wird mehr und mehr in Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen ange­wen­det. Dabei wird in die syste­mi­sche Betrach­tungs­wei­se das Gesamt­sy­stem mit ein­be­zo­gen. Auf die Wahr­neh­mung von Men­schen haben vor allem das Her­kunfts­sy­stem, indi­vi­du­el­le Lern­bio­gra­phien und per­sön­li­che Muster Ein­fluss und nicht nur die aktu­el­le Lebens­si­tua­ti­on. Sie bil­den die Basis für sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mun­gen und kön­nen system­ori­en­tiert betrach­tet wer­den. Syste­misch las­sen sich Kon­flik­te wun­der­bar betrach­ten und damit auch lösen.

Was soll­te ein syste­mi­scher Coach können?

Ein guter syste­misch den­ken­der Coach ver­fügt über Wis­sen und Ver­ständ­nis der struk­tu­rel­len und kom­mu­ni­ka­ti­ven Kom­ple­xi­tät von Orga­ni­sa­ti­ons­han­deln und ver­eint per­so­nen- und orga­ni­sa­ti­ons­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen. Ein wei­te­rer Schwer­punkt liegt auf psy­cho­dy­na­mi­schen Pro­zes­sen und kom­mu­ni­ka­ti­ven Mustern der Bezie­hungs­ge­stal­tung sowie deren Kennt­nis­se und Nut­zung. Ein syste­mi­scher Coach besitzt Fach­wis­sen über Füh­rungs­kräf­te und Struk­tu­ren von Unter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen und ver­fügt über ein brei­tes Reper­toire von Metho­den, Tools und Fra­ge­tech­ni­ken. Loya­li­tät gegen­über Kli­en­ten und Auf­trag­ge­bern und abso­lu­te Dis­kre­ti­on gegen­über Drit­ten wer­den bei einem syste­misch arbei­ten­den Coach eben­so vor­aus­ge­setzt. Wich­tig ist auch zu wis­sen: Syste­mi­sches Coa­ching kann kei­ne syste­mi­sche The­ra­pie ersetzen.

An wen rich­tet sich syste­mi­sches Coaching?

Jeder Mensch ist Teil von etwas Grö­ße­rem, und jedes System ist Teil eines Gesamt-Systems. Das Coa­ching-Ange­bot rich­tet sich an Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter von Unter­neh­men sowie poli­ti­schen, kirch­li­chen, öffent­lich-recht­li­chen und sozia­len Orga­ni­sa­tio­nen bis hin zu Fami­li­en, Paa­ren und ein­zel­nen Per­so­nen. Kurz­um an alle, die syste­mi­sches Han­deln bes­ser ver­ste­hen und damit res­sour­cen­ori­en­tier­ter han­deln wol­len. Lesen Sie mehr.

Autorin: Maria Vaske